Zum zweiten Mal veranstaltete „Landwirtschaft im Dialog“ den Infotag an den Parzellen. Diese Veranstaltung will informieren, ein Netzwerk zwischen Landwirten und Verarbeitern sein und Ideengeber. Der Parzellenführer zum Infotag an den Parzellen kann ebenso als Ideengeber gesehen werden. Jede, der auf den Parzellen gezeigten Kulturen wird hier kurz beschrieben, kompakt und übersichtlich. Schaut rein und lasst Euch inspirieren!
Denn: Die Landwirtschaft steckt inmitten eines Wandels, nicht nur in Brandenburg, aber hier ist der Wandel besonders sichtbar. Brandenburg gilt als eine Region mit hohem Trockenheitsrisiko zudem mit eher nährstoffarmen Böden. Die Folgen des Klimawandels hinterlassen auf den teils sandigen, schlecht wasserspeichernden Standorten tiefere Spuren als in anderen Teilen Deutschlands. Ebenso ist der Humusaufbau zwischen Lausitz und Uckermark von besonderer Wichtigkeit, denn dort ist er von Natur aus rar. Die Männer und Frauen aus der Landwirtschaft müssen also reagieren und neue Kulturen auf ihren Äckern anbauen, weitere Formen des Ackerbaus versuchen und neue Technik einsetzen. Denn wer weitermachen will, wie bisher, der muss zukünftig mit Ernteeinbußen rechnen – vielleicht nicht morgen, aber vermutlich in den kommenden zehn Jahren. Dabei muss nicht alles, was man weiß, auf den Kopf gestellt werden. Aber es lohnt sich, Neues auszuprobieren. Der Tag an den Parzellen gab hierzu Anregung und Information.
Auf über 60 Parzellen zeigten Fachleute, was alles in der Brandenburger Krume wachsen kann. Darunter finden sich Klassiker wie Luzerne, Kartoffeln und Gerste, aber eben auch Rispenhirse, Quinoa und Reis. Viele der dort gezeigten Kulturen bedienen noch Nischen. Doch sie bieten eine Chance für Landwirte, sich in einem Bereich neu aufzustellen, neue Märkte zu erschließen und eine eigene Expertise aufzubauen. In viele der Kulturen wird man sich einarbeiten müssen und wird auf externe Fachleute und Erfahrungen anderer angewiesen sein. Doch dafür gibt es zum Beispiel die landwirtschaftlichen Versuchsstationen in Brandenburg. Dort forschen Wissenschaftler ganz praktisch orientiert daran, unter welchen Bedingungen manch unbekannte Ackerfrucht hierzulande gedeihen kann. Damit das Wissen aus diesen Versuchsflächen in die Praxis kommt, dafür gibt es die Koordinierungsstelle am ILU (Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung).
Die vom MLUK geförderte Koordinierungsstelle organisierte mit dem LBV gemeinsam diesen Infotag an den Parzellen, um Bauern und Bäuerinnen über neue Wege auf dem Acker zu informieren. Es lohnt sich, den Parzellenführer durchzublättern (zu scrollen), sich mit einzelnen der teils wenig bekannten Kulturen zu beschäftigen und sie vielleicht auf dem eigenen Feld anzubauen. Das braucht Willen und Beharrlichkeit. Aber das haben wir in Brandenburg ja.
hier geht’s nochmal zum Download Parzellenführer 2022