Am 15. Juni ist wieder Infotag an den Parzellen. Die Veranstaltung von „Landwirtschaft im Dialog“ gibt Ausblicke, was Brandenburger Landwirte in den kommenden Jahren anbauen könnten.
Denn Änderungen auf dem Feld sind Teil der landwirtschaftlichen Praxis, und es gibt viele Gründe, neue Sorten anzubauen. Aktuelle Entscheidungshilfen sind der Klimawandel, neue Ernährungsmoden der Verbraucher oder schlicht höhere Marktpreise für bestimmte Ackerfrüchte.
Der Infotag an den Parzellen will nun Bauern und Bäuerinnen informieren, was auf dem Acker alles möglich sein kann, ob man nun etwas ändern will oder nicht. Doch Denkanstöße sind gewollt. Auf über 60 Parzellen legte das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte (IASP) mit ihrer Versuchsstation in Berge unterschiedlichste Kulturen an, von Klassikern bis zu noch ungewohnten Sorten. Es findet sich Winterweizen, Gerste und Hafer auf den kleinen Flächen, aber auch kaum genutzte Getreide wie Waldstaudenroggen, Einkorn und Emmer. Ebenso warten eher exotische Kulturen wie Süßkartoffel und Flohsamen, Quinoa und Amaranth auf ihre Entdeckung. Fachexperten führen vor Ort über die Fläche, erläutern die angebauten Kulturen und freuen sich auf Fragen und Diskussionen von und mit den Besuchern.
Allen Sorten wird für Brandenburg viel Potenzial zugetraut. Denn viele der vorgestellten Kulturen wie Rispenhirse und Hanf sind an hohe Temperaturen und Trockenheit angepasst. Sie könnten dem Klimawandel trotzen. Dazu kommt: Bauern und Bäuerinnen, die Neues probieren, sich mit Nischen-Ackerfrüchten eigene Kunden in der Region schaffen wollen und schlicht erfahren möchten, warum Getreide mehr ist als Winterweizen, sind hier genau richtig. Ganz dem Motto: Bleibt neugierig und genehmigt Eurem Acker mal eine Abwechslung! Und selbst die, denen der Sinn nur nach Kartoffeln steht, werden beim Infotag an den Parzellen fündig.
Nach der Ackerkultur folgt die Gesprächskultur
Wer produziert, kann auch direktvermarkten. Das erhöht die Professionalität, erweitert das Einkommen und macht unabhängiger. Der Infotag an den Parzellen bietet die Möglichkeit, Menschen zu treffen, die wissen, worauf es dabei ankommt. Zudem – und das ist neu bei dieser Veranstaltung – wird darüber diskutiert: Welche Erfahrungen andere Landwirte mit der Vermarktung eigener Produkte gemacht haben und was sich Verarbeiter landwirtschaftlicher Erzeugnisse von Bauern wünschen, erfahren die Zuhörer in einer Diskussionsveranstaltung. Vier Gäste sind für diesen Praxis-Talk geladen, moderiert von Farm&Food-Talker Matthias Lech. Lech besprach dieses Grundthema bereits vor einem Jahr im bekannten Farm&Food-Onlineformat „Praxis-Talk“, das nun eine Live- Fortsetzung auf der Bühne erfährt. Die Veranstaltung startet im Anschluss nach dem Gang über die Parzellen. Dann heißt es also dableiben, zuhören und mitreden.
Mit diesem Angebot steht der Infotag an den Parzellen ganz im Zeichen von Austausch und Dialog. Organisiert wird die Veranstaltung deshalb nicht zufällig von „Landwirtschaft im Dialog“. Diese Kooperation aus Landesbauernverband Brandenburg (LBV) und Koordinierungsstelle Versuchswesen mit Sitz im Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung (ILU) will unter anderem landwirtschaftliches Fachwissen vermitteln und die Landwirte untereinander vernetzen. Denn: Gute Gespräche unter Menschen haben schon immer vieles verändert.
WAS, WANN und WO?
Infotag an den Parzellen am 15. Juni 2022
10.00 bis 15.00 Uhr
Ort der Veranstaltung: MAFZ Erlebnispark in Paaren, 14621 Schönwalde-Glien, Gartenstraße 1-3
Mehr Infos:
Anmeldung unter: www.lbv-brandenburg.de