Trockenbacken
Vermeidung von Rissen in Roggenbrot
Wie bereits im Vorläuferprojekt des Projektes AiF 17339 herausgearbeitet wurde, sind immer wieder bei Roggenbrot auftretende Brotfehler, die als „Trockenbacken“ bezeichnet werden, nicht an betriebliche oder techno-logische Situationen gebunden, sondern sind ausschließlich rohstoffabhängig. Sie betreffen generell roggenhaltige Rezepturen, sowohl Kastenbrote als auch frei geschobene Brote. Der etablierte Einsatz von Brüh- und Koch-stücken sowie einer langen Teigführung und eine vorsichtige Zugabe von Malzmehl waren bisher nicht dazu geeignet, Probleme auszugleichen, die aufgrund mangelnder Backeigenschaften der Roggenmahlprodukte auf-treten. Allerdings können technische Enzyme spezifischer eingesetzt werden. In beiden Fällen fehlt aber eine Bewertungsgrundlage, in welchem Umfang korrigierend eingegriffen werden muss. Die mit der backtechnischen Verarbeitung von Roggen einhergehenden Qualitätsprobleme bedürfen einer systematischen wissenschaftlichen Unter-suchung. Bisher konnte belegt werden, dass die Wechselwirkungen zwischen den funktionell wirksamen Hemicellulosen und Proteinkomponenten das Verkleisterungsverhalten der Stärke und damit die Strukturbildung in Roggen-backwaren in hohem Maße beeinflussen. Jedoch gibt es keine quantitativen Zusammenhänge zwischen den Gehalten an Glucanen und Pentosanen der Mahlprodukte, ihren Verarbeitungseigenschaften und der resultierenden Gebäckqualität. Die Wechselwirkungen auf der Ebene der molekularen Strukturen, die in hohem Maße vom pH-Wert abhängig sind, sind bisher nicht hinreichend bekannt. Hier muss die Forschung intensiv fortgesetzt werden, denn der wissenschaftliche Erkenntnisstand, der bei Weizen auf vielen Jahrzehnten wissenschaftlicher Arbeit beruht, hat für Roggen noch große Defizite. Ziel des Projektes ist es, die wichtigen Einflussfaktoren auf die Gebäckqualität von Roggenbrot, die Wechselwirkungen zwischen löslichen und unlöslichen Proteinen und Glucanen & Pentosanen sowie phenolischen Verbindungen aufzuklären. Speziell soll eine Vertiefung der Kenntnisse über die Roggen-backfähigkeit erreicht werden.
PROJEKTLAUFZEIT:
2017-2020
PROJEKTFÖRDERUNG:
IGF-Vorhaben AiF 19354 BG der Forschungsvereinigung Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V. (FEI)
FÖRDERKENNZEICHEN:
PROJEKTLEITUNG:
Dipl.-Ing. (FH) Alexander Voß
KOOPERATIONSPARTNER:
Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V. (DIL)Universität Hamburg Institut für Lebensmittelchemie