Am 2. Septemberwochenende 2025 fand der 21. Flämingmarkt mit Kreiserntefest im Töpferort Görzke statt. Das Festwochenende startete bereits am Freitag mit dem Tag der Landjugend. Die Gäste erwartete nicht nur ein vielfältiges Programm und kulinarische sowie kulturelle Genüsse, sondern auch ein Blick in die Forschung in der Region. Das Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. aus Bad Belzig präsentierte sich mit einem Infostand auf dem Handwerkerhof in Görzke und stellte einige seiner Projekte anschaulich vor.
Mehrere Beutel mit verschiedensten Hirsesorten zeigten den Besuchern die Vielfalt dieser Kultur. Denn im Projekt Hirse in Brandenburg geht es darum, dieses Getreide wieder stärker in Brandenburg auf den Acker zu bringen. Schließlich sind Rispenhirse, Kolbenhirse, Sorghum und Teff teils gut an das trockene Klima und die kargen Böden angepasst. In Zeiten des Klimawandels wird das zunehmend wichtiger.
Ebenfalls mit den steigenden Temperaturen, die mit dem Klimawandel zusammenhängen, hängt das Projekt VitisBB zusammen. Das Ziel: krankheits- und klimaresistentere Weinsorten finden, um den Weinanbau in Brandenburg zu stärken. Eine junge Weinrebe der Sorte Johanniter stand stellvertretend für dieses Vorhaben auf dem ILU-Stand. Zudem zeigten zwei In-vitro-Kulturen – also Weinpflanzen, die in einem Reagenzglas wachsen – die weitere wissenschaftliche Arbeit. Die Humboldt Universität zu Berlin, die das Projekt begründete, kann unter diesen vergleichbaren Bedingungen wissenschaftliche Trockenstressuntersuchungen durchführen.
Seit Jahrzehnten forscht das ILU an Mikroalgen. Was diese Alleskönner alles können, erklärten ILU-Wissenschaftlerinnen vor Ort. Ein grün leuchtender Glaskoben, in dem die Algen kultiviert wurden, veranschaulichte diese Forschungsfeld.
Auf starkes Interesse stieß auch das Thema Spätblühende Traubenkirsche. Im Projekt PruCycle untersucht das ILU mit Partnern, wie dieser eingeschleppte Baum sinnvoll genutzt werden kann. Die Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) gilt als invasiver Neophyt, die unter anderem in Brandenburg heimische Gräser und Kräuter, aber auch Baumarten verdrängt. Nun ist das ILU einer medizinischen Nutzung der Inhaltsstoffe auf der Spur.
Den Flämingmarkt nutzte das ILU, um sich insbesondere in der Region bekannter zu machen, Forschung zu erklären und über wissenschaftliche Themen mit starkem Praxisbezug zu informieren. Mission geglückt.