Am 25. Februar trafen sich die Partner des Projekts AlgoWert – einerseits in Präsenz, aber auch online zugeschaltet. Diejenigen, die angereist waren, kamen im Klimacenter Werlte, einem Tagungshaus mit Ausstellungsbereich im Emsland in Niedersachsen, zusammen. Träger des Hauses ist 3N, ein Kompetenzcenter zur Förderung nachhaltiger Produkte. Über 30 Experten aus Forschung und Praxis trafen sich, um an der Entwicklung eines innovativen Ansatzes zur Nutzung von Reststoffen auf landwirtschaftlichen Betrieben zu arbeiten und dessen Implementierung zu diskutieren.

Zur Veranstaltung gibt es auch einen kleinen Radiobeitrag: Jetzt Reinhören

Alge Galdieria sulphuraria: Von der Algenbiomasse zum Futtermittel

Das Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. (ILU)  und das Deutsches Institut für Lebensmitteltechnologie (DIL) haben sich zum Ziel gesetzt, die Alge Galdieria sulphuraria für die Umwandlung von Reststoffen zu nutzen. Ziel ist es, die Algenbiomasse als Futtermittel für Ferkel zu nutzen. Im Rahmen des Projekts, das demnächst zu Ende geht, wurden Erfolge erzielt: So entwickelten die Projektpartner ein technisches Verfahren und bauten einen Reaktorprototyp, der dezentral auf landwirtschaftlichen Höfen für die Algenbiomasseproduktion genutzt werden kann. Weiterhin wurde die produzierte Biomasse als Futtermittel eingesetzt.

Die Ferkel, die mit der Algenbiomasse gefüttert wurden, wiesen ein vergleichbares Wachstum auf wie eine Kontrollgruppe. Die Implementierung des Vorhabens als auch die Nutzung der Biomasse als Futtermittel sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem nachhaltigen und umweltfreundlichen Ansatz zur Nutzung von Reststoffen. Im Fall von AlgoWert nutzten die Wissenschaftler Trester, also Pressrückstände, die beim Entsaften von zum Beispiel Äpfeln entstehen, als Nährstoffquelle für die Algen.

AlgoWert: Algen wandeln Reststoffe um

„Wir sind sehr ermutigt von den ersten Ergebnissen und sehen großes Potenzial in der Nutzung von Algen für die Umwandlung von Reststoffen“, sagte Prof. Dr. Daniel Pleissner zu den Zukunftsaussichten der Algennutzung. Prof. Dr. Sergiy Smetana vom DIL, ist ebenfalls zuversichtlich: „Es gibt jedoch noch viel Arbeit zu leisten, um ein Verfahren zu etablieren, welches alle Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Partnern und Expertinnen an diesem Projekt weiterzuarbeiten.“

Das AlgoWert-Vorhaben endet im April 2025 und wurde 3 Jahre aus Mittel des Programms EIP-Agri Niedersachsen gefördert.