Am 3. Mai veranstaltete das ZALF (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung) mit Phenorob, dem Leibniz-Institut für Agrartechnik (ATB) und Dakis sowie weiteren Partnern einen Feldrobotik-Workshop im Rahmen von patchCROP. Professor Arno Ruckelshausen (FH Osnabrück) und Professorin Anne-Kathrin Mahlein (Uni Göttingen – IfZ) führten in die Thematik ein. Es folgten kurze Updates aus aktuellen Forschungsprojekten, moderiert von Maxie Grüter von der Koordinierungsstelle am ILU (Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung) und eine Podiumsdiskussion mit Professorin Cornelia Weltzien (ATB), Maria Karnecker (ZALF) und Professorin Engel Arkenau (BMEL).
Beim patchCROP-Landschaftsexperiment untersucht das ZALF wie sich ein Feld, aufgeteilt in sehr kleine, nur wenige Meter messende Parzellen, bewirtschaften lässt. Vorteil der Kleinteiligkeit: So können die Wissenschaftler auf die sich alle paar Meter ändernden Bodenqualitäten reagieren und für den jeweiligen Standort passende Kulturen wählen. Zugleich lässt sich der Acker so vielfältiger im Sinne der Fruchtfolge und der Ökologie gestalten. Da für die Bewirtschaftung einer solchen Mosaikstruktur vor allem digitale Lösungen und Feldroboter in Frage kommen, beschäftigen sich die Projektverantwortlichen auch stark mit Robotik. Deshalb fand am Projektstandort in der Gemeinde Steinhöfel bei Müncheberg ein Feldrobotik-Workshop statt. Gezeigt wurden unter anderem die schon marktfähigen Roboter Oz und Dino des französischen Herstellers Naio Technologies, aber auch eine Lösung des Software-Entwicklers Zauberzeug. Deren Feldroboter steckt noch in der Entwicklung und ist Teil des Projekts „zUCKERrübe“, das sich mit Feldrobotik und der Praxisforschung für den Bio-Zuckerrübenanbau in der Uckermark beschäftigt. Während die Naio-Fahrzeuge als Geräteträger entwickelt wurden und mit herkömmlicher Technik ausgestattet werden können, besitzt der Zauberzeug-Roboter ein bisher neues Werkzeug: einen Spiralbohrer. Hiermit sollen Unkräuter gezielt geschädigt und die Bodenbewegung möglichst geringgehalten werden, um keine weiteren Unkräuter zum Keimen anzuregen. Eine Kamera am Feldroboter unterscheidet dabei zwischen der angebauten Kultur und den Beikräutern, die in der Pflanzreihe gezielt ausgeschaltet werden. Der Naio-Geräteträger Dino, ein relativ großer Roboter, hackt dagegen zwischen den Reihen und nutzte dafür in diesem Fall Gänsefußscharen. Der obstkistengroße Oz arbeitete mit Fingerrollhacken. Weitere Werkzeuge können an beide Roboter angebaut werden.
Die Veranstaltung zeigte: In der Forschung sind Feldroboter groß im Kommen und die Entwicklung schreitet voran. In der Praxis dagegen halten sich die Landwirte noch stark zurück, da autonome Landwirtschaftsmaschinen eine wenig bekannte Technik sind. Auch die rechtlichen und politischen Bedingungen erschweren den Einzug in der Praxis. Veranstaltungen wie diese können helfen, das zu ändern.