Wollwäsche

Entwicklung einer Anlage zur Wollwäsche, um den Rohstoff Wolle in Brandenburg zu nutzen

In Brandenburg gibt es zahlreiche Schäfer. Laut Amt für Statistik wurden Im Jahr 2022 in Brandenburg rund 72.000 Schafe gehalten. Das Problem: Die heimische Schafwolle lässt sich nur schwer vermarkten. Unter anderem drückt importierte Wolle aus dem Ausland die Preise. Schäfer hierzulande können mit dem Verkauf der Wolle derzeit nicht einmal die Kosten für die Schur decken.

Ein durchschnittliches Wollaufkommen von vier Kilogramm Wolle pro Schaf ergibt ein jährliches Wollaufkommen von 288.000 Kilogramm Wolle für Brandenburg. Um den heimischen Schafhaltern bei der Vermarktung ihrer Wolle zu helfen, startete das ILU im August 2023 das Projekt Wollwäsche. Innerhalb des Projekts soll eine kleine Wollwaschanlage als Modell entwickelt und erprobt werden. Die Anlage soll die sortenreine Wäsche von kleinen Chargen mit möglichst geringem Transportaufwand ermöglichen. Denn ein bisheriger Kostenfaktor sind die zwingend erforderlichen Verarbeitungsstufen der Rohwolle, die sie gegenüber anderen nachwachsenden oder synthetischen Rohstoffen nicht wettbewerbsfähig machen. Ein zentrales Problem hier: eine bisher fehlende Wollwäsche in Deutschland. Die Logistik für eine Wollwäsche in Belgien oder Österreich ist dagegen weder kostenseitig noch ökologisch sinnvoll.

Die Potenziale von kleinen Chargen unterschiedlicher Wollqualitäten von Brandenburger Schafen sehen die Projektverantwortlichen vor allem in der regionalen Verarbeitung und Vermarktung. Durch individuelle Textilien, Heimtextilien oder Füllmaterial können Nischenprodukte entstehen, die eine hohe Wertschöpfung versprechen. Durch die Kooperation von Schafzüchtern, Anlagenbauern und wissenschaftlichen Einrichtungen soll die Aufgabenstellung als Modellvorhaben gelöst werden und zur Nachnutzung bereit stehen. Aktuell arbeiten die Forschenden an einem Anforderungskatalog für die Entwicklung der mobilen Wollwaschanlage.

PROJEKTLAUFZEIT:

2023 bis 2025

PROJEKTFÖRDERUNG:

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)

FÖRDERKENNZEICHEN:

entfällt

PROJEKTLEITUNG:

Norbert Eggenstein

KOOPERATIONSPARTNER:

Thies GmbH & Co. KG, Coesfeld/ Deutschland; Skuddenhof Weseram, Roskow / Deutschland