Biokohle in einer geöffneten Hand.

AppleCoal

Bessere Ökobilanz von Obstbaumplantagen durch Pflanzenkohle und Kompost

Der Anbau von Baumobst, wie Äpfel, spielt in Brandenburg eine große Rolle. So wurden im Jahr 2022 von 116 Betrieben rund 1380 Hektar für die Produktion von Baumobst genutzt. Fast 60 Prozent (818 Hektar) nahm dabei der Apfelanbau ein. Hauptanbaugebiete für bekannte Sorten wie Elstar und Jonagold, aber auch weniger bekannte wie Ananasrenette und Sunrise sind die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Märkisch-Oderland sowie die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder).

Aber: Die Veränderungen des Klimas mit langen und trockenen Hitzeperioden im Sommer zwingen zu Maßnahmen, gravierende Ernteausfälle zu verhindern. Fehlende Niederschläge und steigender Schädlingsdruck durch einwandernde Insekten stellen die Obstbauern vor Herausforderungen. Einige der Gegenmaßnahmen führen jedoch zu verstärkten Treibhausgasfreisetzungen wie die zusätzliche Ausbringung von Dünger und Pestiziden sowie die künstliche Bewässerung. Dazu kommt: In Brandenburg steigt der Anteil an ökologischem Baumobstanbau – aktuell liegt dieser bei rund 32 Prozent. Chemische Pestizide und anorganischer Dünger sind hier ausgeschlossen.

Pflanzenkohle statt mehr Dünger

Hier setzt das geplante Vorhaben AppleCoal an: Ziel ist, künstliche Bewässerung, Düngung und Pestizideinsatz zu reduzieren. Ein Weg dahin soll über Pflanzenkohle führen. Diese wird im Projekt aus dem Grünschnitt der Obstplantagen und anderen pflanzlichen Reststoffen hergestellt. Im Vorhaben AppleCoal soll diese durch eine Co-Kompostierung angereichert werden und die Kohle, eingearbeitet in den Plantagenboden nahe der Baumwurzel, zu einer Bodenverbesserung in puncto Wasserspeicherkapazität, mikrobieller Diversität und Nährstoffverfügbarkeit führen. Die Pflanzenkohle bleibt einige Zeit lang im Boden bestehen – bis zu 100 Jahre -, speichert Wasser und setzt eine gewisse Zeit lang die gespeicherten Nährstoffe frei.

Eine Aufgabe im Projekt ist zu prüfen, wie lange die Vorteile der Kohle anhalten und in welchen Abständen Nährstoffe neu eingebracht werden müssen. Die Entwicklung eines dezentralen Herstellungsverfahrens soll dafür sorgen, die Pflanzenkohle möglichst mit geringem Ausstoß von Treibhausgasen direkt auf den Obstplantagen zu produzieren. Zudem wird zusätzlich Kohlenstoff im Boden gebunden.

Neben dem Projektpartner Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA) wird der Praxispartner B3 Projektbetreuung GmbH (B3) in dem Projekt mitarbeiten.

Mehr Projekte entdecken: Projekte – Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. (ILU)

PROJEKTLAUFZEIT:

01.07.2024 bis 31.12.2027

PROJEKTFÖRDERUNG:

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK)

FÖRDERKENNZEICHEN:

entfällt

PROJEKTLEITUNG:

Martin Almendinger (M. Sc.)

KOOPERATIONSPARTNER:

Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA); B3 Projektbetreuung GmbH (B3)