LiD-Praxis-Dialog_Tino_Ryll_2025

Kurzbericht: Der LiD-Praxis-Dialog bei Tino Ryll

Einige Landwirte stellen fest, dass die Erträge auf den eigenen Feldern zurückgehen, der Boden erodiert und Trockenheit zunehmend die Kulturen stresst. Um hieran etwas zu ändern, suchen manche die Lösung bei der regenerativen Landwirtschaft. Aber was macht regenerative Landwirtschaft eigentlich aus? Diese und weitere Fragen besprachen rund 25 Gäste aus Landwirtschaft, Forschung und Verbänden beim 2. Praxis-Dialog von Landwirtschaft im Dialog (LiD). LiD, eine Arbeitsgemeinschaft aus Koordinierungsstelle am ILU und Landesbauernverband Brandenburg, organisierte die Veranstaltung mit Landwirt Tino Ryll. Tino Ryll hatte dazu auf den landwirtschaftlichen Betrieb im Fläming geladen, den er mit seinem Bruder Ronny bewirtschaftet. Finanzielle Unterstützung für diesen Praxis-Dialog kam von der IHK Potsdam und Cottbus.

Der Tag startete mit zwei Vorträgen. Ryll erklärte sein System, das er im Jahr 2017 begann und seit dem ausbaut. Um Bestände vor Trockenheit zu schützen, hilft vor allem Humusaufbau, so Ryll. Es lohne sich für „uns Bauern, Ökonomisch und Ökologisch!“ Vor allem die verrottenden Wurzeln würden für Humusaufbau sorgen. Ein Mittel für diesen Aufbau sei die Beisaat. Darüber hinaus stellte Ryll weitere Methoden vor wie Zwischenfruchtanbau, Komposttee und die Integration von Tieren.

Sabrina Scholz von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) sprach in ihrem Vortrag über Versuche zum Projekt Klimaresiliente Anbauverfahren zur Risikooptimierung (KARO). Dazu verantwortete sie einen Demonstrationsversuch auf dem Ryll-Hof: Es galt zu untersuchen, wie sich eine Beisaat im Winterweizen mit Schwefelunterfußdüngung auf die Bodenbedeckung, die Bodenfeuchte, die Nährstoffverfügbarkeit, den Ernteertrag und die Qualität auswirkt. Scholz konnte zeigen, dass die Nährstoffverfügbarkeit steigt, Unkräuter unterdrückt und höhere Proteingehalte erzielt werden können. Allerdings stammten die Ergebnisse erst aus einem Versuchsjahr, zwei weitere werden folgen, stellte Sabrina Scholz in Aussicht.

Später führte Ryll über vier Flächen, auf denen seine Auffassung von Regenerativer Landwirtschaft gedeiht. Unter anderem demonstrierte er seine Direktsaatmethode mit seiner Drillmaschine Claydon Hybrid T6c auf einem Acker, auf dem zuvor Zuckerrüben aus Direktsaat wuchsen. Er zeigte Soja kurz vor der Ernte und eine blühende Zwischensaat. Aber Tino Ryll wollte auch Schwierigkeiten nicht verbergen. Auf einer vierten Fläche stand frisch gekeimter Raps aus Direktsaat, der allerdings eine noch zu geringe Wurzelentwicklung zeigte. Der Boden sei wohl noch zu verdichtet, so Ryll, womit er aber gerechnet habe. Nun wolle er dem Raps auch noch Zeit geben, wie er sich bis zur Ernte entwickle, um dann erst ein Urteil über die Maßnahme zu fällen. Insbesondere auf dieser letzten Station, diskutierten die gekommenen Landwirte viel miteinander und tauschten Erfahrungen aus. Einen ausführlichen Bericht zu dieser Veranstaltung folgt in kürze.

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