Der Kernobsttag bietet jährlich ein breites Spektrum an Praxiswissen – von der Auswahl der Sorten, über den Pflanzschnitt, Bewässerungsstrategien und Pflanzenschutz bis zur Lagerung von Kernobst.

Am 13. September 2025 veranstaltete die Obstbauversuchsstation der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. (LVGA) in Münchberg einen besonderen Kernobstag mit Kreiserntefest – eine Neukombination von Fachprogramm und Obstgartenfestival 2.0.

Die Gäste erwartete ein vielseitiges Programm: Von spannenden Fachvorträgen zur Apfelzüchtung bis hin zu Marktständen, Sortenausstellung, Führungen, Apfelverkostung und Live-Musik. Gestartet wurde die Veranstaltung unter anderem mit einem Grußwort des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg (MLEUV), überbracht von Dr. Cornelia Müller. Für die Kinder unter den Besuchern gab es eine Geschichtenerzählerin im Märchenzelt.

Mihaela Bogdanova und Martin Almendinger vertraten das Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. (ILU). Sie stellten das ILU vor und berichteten über zwei innovative Forschungsprojekte, in denen das ILU gemeinsam mit der LVGA an Lösungsansätzen zu praxisrelevanten Problemen forscht.

In dem im Jahr 2024 gestarteten Projekt VitalCoat geht es um die Nutzung biobasierter Wachse aus Pflanzenreststoffen wie Apfelschalen und Sonnenblumenschalen. Ebenso wird Wollfett auf seine Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten untersucht. Die Idee: Mit dem Wachs lassen sich Samen beschichten, um sie vor der Witterung und Tierfraß im Boden zu schützen, zudem kann es die Keimung fördern. Ebenso können damit Schnittwunden an Obstbäumen verschlossen werden, um Infektionen zu verhindern und die Baumgesundheit zu stärken.

Im Projekt AppleCoal soll der auf den Apfelplantagen anfallende Baumschnitt zu Pflanzenkohle verkohlt werden. Nach einer Nährstoffanreicherung soll die Pflanzenkohle wieder in die Plantagenböden eingebracht werden – zur Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit, Verringerung von Dünge- und Bewässerungsaufwand und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

„Wir haben uns sehr über das große Interesse an unseren Projekten gefreut. Die Resonanz auf unsere Poster und das mitgebrachte Anschauungsmaterial war groß – ein starkes Signal, wie praxisnah und relevant nachhaltige Forschung im Obstbau ist“, so Martin Almendinger.

Von Sandra Marquardt und Martin Almendinger (ILU)

Bildergalerie: ILU beim Kernobsttag 2025 in Müncheberg