Anfang März 2025 kamen Vertreter der Versuchsstellen in Brandenburg zu ihrem jährlichen Treffen zusammen. Jeder der Männer und Frauen vertritt ein wissenschaftliches Institut aus Brandenburg, das über Flächen verfügt, auf denen landwirtschaftliche Forschung betrieben wird. Seit vier Jahren finden sich Forscher und Wissenschaftlerinnen jedes Mal auf einer dieser Versuchsstationen ein – beim nun 4. Treffen begrüßte Benjamin Trost die Kollegen auf der Versuchsstation Marquardt. Trost leitet diese Versuchsstation bei Potsdam, die dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) angegliedert ist.

Besonderheit Brandenburg

Brandenburg ist reich an Forschungsinstituten. Mit rund 20 Bundes- und Länderinstituten sowie Hochschulen, dazu behördliche Einrichtungen, ist die Dichte an wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich enger mit der Agrarwirtschaft beschäftigen, entsprechend hoch – eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Bundesländern. Zehn davon waren mit Vertretern in Marquardt.

Ziel dieser regelmäßigen Zusammenkünfte: Während man sich mehrmals im Jahr kurz online bespricht, ist dieser Präsenztag eine Chance zum intensiven Austausch – fachlich wie auch persönlich. Zudem stellt am Ende der eigentlichen Fach-Sitzung der Gastgeber seine Versuchsstation vor: Ein Rundgang über die Flächen, bei denen die Kollegen und Kolleginnen sich über die Versuche vor Ort unterhalten, die landwirtschaftliche Technik und die aktuellen Klimabedingungen diskutieren.

Feldtage in Brandenburg: Gebündeltes landwirtschaftliches Wissen

Die bestimmenden Themen der Gesprächsrunden waren die Zusammenarbeit bei Feldtagen. So möchte man mehr Forschungsergebnisse an die landwirtschaftliche Praxis weitergeben. Schließlich sind diese Praxisveranstaltungen, wo Landwirte und Forschende zusammenkommen, am besten für den gebündelten Wissensaustausch geeignet. Um die vielen Feldtage in Brandenburg bei den Landwirten auch bekannt zu machen, bündeln die Wissenschaftsvertreter seit einigen Jahren die Termine in einem Feldtagsflyer, der von allen sehr geschätzt wird. Allerdings waren sich viele der Vertreter einig, dass dieser Feldtagkalender noch bekannter werden muss.

Ebenso mit Fachartikeln lassen sich neueste Forschungsergebnisse gut zu Landwirten und Landwirtinnen transportieren. So vereinbarten die 15 Teilnehmer gemeinsame Texte zu aktuellen Projekten und Versuchen zu Feldrobotik und Technik insbesondere für die gezielte, punktuelle Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln zu veröffentlichen. Diese Themen bewegen unter anderem Landwirte, auch weil zunehmend Wirkstoffe vom Markt verschwänden.

Versuchsstationen werden modernisiert

Vertieft wurde auch das Thema Technikausstattung. Die Idee: Versuchsstationen können bei landwirtschaftlicher Technik, über die sie selbst nicht verfügen, mit anderen Instituten kooperieren. Erste Voraussetzungen dafür haben die Vertreter und Vertreterinnen bereits geschaffen.

Tatsächlich freuen sich einige Fachinstitute in den vergangenen Monaten aber auch über neue Technik, die sie anschaffen konnten. Zudem erlebten verschiedenen Einrichtung eine Modernisierung ihrer Gebäude, Gewächshäuser und Ausrüstung. Wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche und moderne Agrarforschung.

Geladen zu diesem Treffen hatte die Koordinierungsstelle am Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung (ILU). Deren Hauptaufgabe ist der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis, zudem die Vernetzung der Branche. Die Koordinierungsstelle wurde im April 2020 gegründet und wird vom Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) des Landes Brandenburg gefördert.