Workshop der HNEE für den Entwurf eines Zukunftsbildes der VErsuchsstellen in Brandenburg. 20 Vertreter der landwirtschaftlichen Branche trafen sich dazu in Eberswalde in den Räumen der Hochschule Eberswalde. Bild: Julian Delbrügge

Versuchsstellen in Brandenburg: Die Zukunft der Praxisforschung

Das Zukunftsbild der Versuchsstellen in Brandenburg

Die landwirtschaftlichen Versuchsstellen in Brandenburg und Berlin sind das Rückgrat der praxisnahen Forschung für die hiesige Landwirtschaft. Im „Workshop zum Zukunftsbild für das Feldversuchswesen“ zogen Akteure aus der Agrarbranche kürzlich erste Linien für ein ideales Versuchswesen. Das Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung (ILU) wurde von Maxie Grüter und Julian Delbrügge vertreten. Beide sind für die Koordinierungsstelle tätig, die unter anderem die Vernetzung der Versuchsstellen unterstützt.

15 Acker-Versuchsflächen in Brandenburg für die praxisnahe landwirtschaftliche Forschung

Im Land Brandenburg gibt es rund ein Dutzend Institute mit angeschlossener Versuchsstelle. Über 15 Acker-Versuchsflächen stehen in Brandenburg für die praxisnahe landwirtschaftliche Forschung zur Verfügung. Das entspricht einer Fläche von 201 Hektar, so Sabrina Scholz, die gemeinsam mit Maxie Grüter zahlreiche Interviews mit Verantwortlichen durchführte. Scholz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) für das Fachgebiet Politik und Märkte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Im Rahmen von AnpaG, einem Projekt, bei dem die Fachberatung innerhalb von Landwirtsgruppen organisiert wird, befragte sie Verantwortliche der Versuchsstellen im Land, aber auch Berater und Landwirte. So wollte die Wissenschaftlerin herausfinden, welche Wünsche und Forderungen, aber auch Probleme die Akteure haben.

Das Ziel: Die einmalige und vielfältige Struktur der landwirtschaftlichen Versuchsstellen soll gestärkt, deren Bedeutung untermauert und ein gemeinsames Selbstverständnis entwickelt werden. Schlussendlich soll ein „Zukunftsbild der Versuchsstellen in Brandenburg“ entworfen werden, um diese wichtigen Einrichtungen der landwirtschaftlichen Forschung auf bestehende und kommende Herausforderungen vorzubereiten.

Im Rahmen von AnpaG

Dieses Zielbild erhielt nun am 16. Oktober auf einem Workshop erste Konturen. Organisiert hatte den Workshop Sabrina Scholz mit Unterstützung der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL), die Partner im Projekt AnpaG ist. Geladen hatten die Organisatoren Vertreter der Versuchsstellen, des Landwirtschaftsministeriums Brandenburg (MLUK), landwirtschaftliche Berater und Vertreter von Bildungseinrichtungen und der Praxis.

Versuchsstellen wichtig für eine zukunftsfähige und erfolgreiche Landwirtschaft in Brandenburg

Zunächst stellte Sabrina Scholz erste Ergebnisse ihrer Befragung vor. Es zeigt sich: Die Versuchsstellen werden als äußerst wichtiger Bestandteil für eine zukunftsfähige und erfolgreiche Landwirtschaft in Brandenburg gesehen. Allerdings beeinträchtige zunehmender Fachkräftemangel die Arbeit der Forschungseinrichtungen, erklärte Scholz. Auch wurde deutlich, dass das Angebot, wie Wissenstransfer in die Praxis gelingt, erweitert werden sollte. Die Vertreter der Koordinierungsstelle am ILU, die Aufgaben in diesem Bereich übernimmt, erklärten, weitere Formate in dieser Hinsicht zu entwickeln.

Forschungsprojekte näher an der Praxis für Ideen aus den landwirtschaftlichen Betrieben

Im anschließenden Workshop arbeiteten die Teilnehmer ebenso heraus, dass aktuelle Formen der Wissensweitergabe in die Praxis zu wenig Landwirte erreichen. Die Bündelung von Feldtagen und neue Formate, wie Online-Angebote, wurden angeregt. Zudem wünschen sich die Versuchsstellen eine stärkere Zusammenarbeit. Viele Teilnehmer würden sich zudem freuen, wenn Forschungsprojekte noch stärker an der Praxis ausgerichtet würden und schneller auf fachliche Anregungen und Ideen aus den landwirtschaftlichen Betrieben reagiert werden könnte.

Einmalige Brandenburger Standortverhältnisse

Einigkeit herrschte darüber, dass das Versuchswesen in Brandenburg in seiner Vielseitigkeit erhalten und ausgebaut werden müsse. Die gemeinsame Forschungsarbeit mit der landwirtschaftlichen Praxis gelte es zu vertieften und das Potential der klimarelevanten, einmaligen Brandenburger Standortverhältnisse voll auszuschöpfen.

Die Vertreter beschlossen, weiter am angestoßenen Prozess weiterzuarbeiten. Eine Broschüre zu den Ergebnissen des Workshops soll erstellt werden.

Bleiben Sie informiert: Weitere Veranstaltungen im Blick behalten

Share This Story, Choose Your Platform!