HumusKlimaNetz, Feldtag, Gut&Bösel, Agroforst, Humusaufbau, Ackerbau, Finck Stiftung, SEBAS, Bodenverbesserung, Brandenburg, Landwirtschaft Bildquelle: Andrea Lüttger (ILU)

Feldtag auf dem Landwirtschaftsbetrieb Gut&Bösel: Nachbericht

Das HumusKlimaNetz, ein Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Humusaufbau in Ackerböden, hatte zu einem Feldtag auf den Betrieb Gut&Bösel geladen. Das Thema: „Agroforst, Humusaufbau und biologische Vielfalt im Ackerbau fördern“. Der Feldtag fand in Kooperation mit der Finck Stiftung und SEBAS, einem aktuellen Agroforst-Projekt, statt.

Nach der Begrüßung durch Betriebsleiter Benedikt Bösel stellten Joke Czapla und Bastian von Kampen den Betrieb vor. Dieser setzt seit dem Jahr 2016 auf regenerative Land- und Forstwirtschaft und ermöglicht durch die angegliederte Finck Stiftung ein Reallabor. Dieses dient der Forschung und Ausbildung beziehungsweise, um unterschiedlichste Fragen rund um Bodengesundheit, Fruchtfolgen, Agroforst und Tierhaltung als Maßnahme zur Bodenverbesserung zu klären.

Feldtag Gut&Bösel: Humusaufbau und Empfehlungen

Der Betrieb Gut&Bösel ist einer von 150 ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen eines Modell- und Demonstrationsvorhabens zum Humusaufbau und -erhalt in Ackerböden – dem HumusKlimaNetz – gefördert werden. Das HumusKlimaNetz wurde von Lena Guhrke vom Deutschen Bauernverband vorgestellt.

Innerhalb des Netzwerkes wird unter wissenschaftlicher Begleitung gezeigt, wie sich Humus in der Praxis langfristig aufbauen und erhalten lässt. Die Bewertung der Klimawirksamkeit und die Kosten der durchgeführten Maßnahmen werden wissenschaftlich durch das Thünen-Institut begleitet und aufbereitet. Aus den Projektergebnissen sollten Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der Agrar- und Klimapolitik abgeleitet werden.

SEBAS-Projekt: Biologische Vielfalt durch Agroforstsysteme

Die Stabilisierung und Erhöhung von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen auf Agrarflächen durch vielfältige agroforstliche Nutzungsstrukturen ist das Ziel des Projektes SEBAS, einem gemeinsamen Projekt der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) Cottbus, dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL).

Vorgestellt wurde das Projekt von Christian Böhm von der BTU Cottbus. Eine Kooperation von Landwirtschaftsbetrieben, Verbänden sowie Forschungsinstituten beleuchtet die Auswirkungen von Agroforstsystemen auf die biologische Vielfalt. Durch einen transdisziplinären Projektansatzes sollen erstmalig und umfassend die Wechselwirkungen zwischen Agroforstgehölzen und Artenvielfalt beziehungsweise der Reichhaltigkeit von Insekten gezeigt werden.

Praxisbeispiele auf Gut&Bösel: Mob-Grazing und Regenwürmer

Auf einer Rundfahrt über den Hof mit dem Kremser stellten die Verantwortlichen verschiedenste Agroforstsysteme besichtigt werden. Diese werden für die Obstproduktion oder im Kurzumtrieb bewirtschaftet. Daneben wurde der ökologische Ackerbau mit einer sechs- bis achtgliedrigen Fruchtfolge mit Untersaaten, Gemengeanbau und Kompostierung sowie Mutterkuhhaltung im ganzheitlichen Weidemanagement, dem sogenannten Mob-Grazing, vorgestellt.

Für eine zweite parallel stattfindende Hoftour machte sich die Teilnehmer zu Fuß auf, um die betriebseigene Kompostierung und Baumschule sowie ein fünf Jahre altes Agroforstsystem mit Fokus auf Pappel und Weiden als Kurzumtrieb zu besichtigen. Innerhalb dieses Systems sowie in den quer über das Feld verlaufenden Blühstreifen untersuchte Anna Vaupel das Vorkommen von Regenwürmern. Sie arbeitet für das Julius Kühn-Institut für Ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz in Berlin.

Liz Lethal von der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg verantwortete ein Monitoring innerhalb des Projektes SEBAS von Insektengruppen wie Laufkäfer, Wildbienen, Tagfalter, Kurzfühlerschrecken und Wanzen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Daniel Preusser erläuterte sie anschaulich die Ergebnisse differenziert nach den verschiedenen Lebensraumbereichen Acker, Gehölzstreifen und angrenzenden Brache- und Blühstreifen.

Weitere Veranstaltungen im Blick behalten

Bildergalerie: Feldtag Gut&Bösel am 2. September 2024

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