Potsdam war vom 14. bis 16. Mai 2024 erneut ein Forum der renommierten INSECTA Konferenz. Mehr als 220 Gäste aus 41 Ländern pilgerten in die brandenburgische Landeshauptstadt, um sich über die neuesten Trends und Entwicklungen rund um Insekten als innovative Lösung für Ernährung und Bioökonomie auszutauschen.

INSECTA-Konferenz begeistert Teilnehmer aus aller Welt

Vier namhafte Experten eröffneten das Programm mit ihren Keynotes: Prof. Dr. Andreas Vilcinskas, Prof. Laura Gasco, Dr. Gertje Petersen und Prof. Dr. Sergiy M. Smetana setzten mit ihren inspirierenden Vorträgen wichtige inhaltliche Impulse. Insgesamt konnten sich die Teilnehmer bei 56 Vorträgen und 65 Poster-Präsentationen über die Bandbreite aktueller Forschung informieren – von Insektenproduktion und -verarbeitung bis hin zu Lebensmittelsicherheit und nicht-lebensmittelbezogenen Anwendungen.

Besonders hervorzuheben ist auch das Projekt CIPROMED, das von Laura Gasco und Christos Athanassiou vorgestellt wurde. Es gab sogar eine Verkostung von verschiedenen Brotsorten, gebacken aus unterschiedlichen Anteilen an Insektenmehl.

CIPROMED hat sich zum Ziel gesetzt, die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Agrar- und Lebensmittelproduktion im Mittelmeerraum zu steigern. Dazu sollen einerseits lokal erzeugte, traditionelle Kulturpflanzen besser genutzt werden. Andererseits werden Verfahren entwickelt, um Proteine aus landwirtschaftlichen Reststoffen und Nebenprodukten wie Ölkuchen oder Treber zu gewinnen. Diese werden dann als Futtermittel-Zutaten von Insekten und Mikroalgen weiterverwertet. So entsteht ein nachhaltiger Kreislauf, der die Wertschöpfung in der Region erhöht und gleichzeitig ökologische Aspekte berücksichtigt.

Das Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung (ILU) ist Partner im CIPROMED-Projekt und verantwortlich für die heterotrophe Kultivierung der Mikroalge Galdieria sulphuraria, um hohe Proteinausbeuten durch innovative Verfahren auf Basis von Lebensmittelrückständen zu erzielen.

Die INSECTA Konferenz bot damit einmal mehr eine wichtige Plattform, um den interdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern und die Insektenindustrie weiter voranzubringen. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) als Gastgeber blickt zufrieden auf eine sehr gelungene Veranstaltung zurück.

Bildquelle: Jessica Lietze (ATB)