Hanf-Veranstaltung EIHA Conference
Vom 7. bis 9. Juni 2023 fand die 20. EIHA Conference in Brüssel statt. Hier war auch das Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung (ILU) vertreten. Diese traditionell von der EIHA -European Industrial Hemp Association durchgeführte Veranstaltung bringt Anbauer, Produzenten und Händler zusammen. Die Themen sind genauso vielfältig wie die Potenziale, die der Hanf bietet. Die Themen drehen sich um Hanftextilien, Baumaterialien, Bioverbundstoffe, Kunststoffe und Futtermittel aus Hanf. Ebenso wurden Forschungsergebnisse zu Hanfkosmetika, Hanf als Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel besprochen.
Im EIHA Netzwerk sind Mitglieder aus zwölf Nicht-EU-Ländern und 25 EU-Mitgliedstaaten vertreten.
Bei der Konferenz in Brüssel waren 100 Teilnehmer persönlich anwesend und 60 Interessenten digital dazu geschaltet.
Erfolge und zuviel Regularien
Die Hanfbranche feiert kleine Erfolge, wie die Herausnahme von Hanfblättern als Tee-Rohstoff aus dem Novel-Food-Katalog. Die Hanfexperten kämpfen aber weiterhin mit sehr niedrigen Grenzwerten von THC in Lebensmittel und einem Flickenteppich an unterschiedlichen Regularien in der EU und der Welt.
Der allgemeine Tenor der Konferenz war, das Wissen und Bildung rund um die Hanfpotenziale an allen Seiten fehlen. Damit der Hanf auch wirklich als Industrie wachsen kann, müssen neue Akteure erreicht werden, dies sowohl in Wirtschaft als auch in der Politik. Man sieht vor allem im Bereich Baustoffe und Textil große Entwicklungschancen. Diese brauchen aber konkrete Daten und Fakten, die an die richtigen Stellen kommuniziert werden, um wirklich zu aufblühen zu können.
CBD und Cannabinoide haben ihren Hype verloren, die Aufmerksamkeit verlagert sich wieder auf Hanfsamen und Hanffasern. Neue Technik entsteht, neue Chancen auch in der politischen Anerkennung stehen bereit. Vor allem kann der Hanfanbau vom „Klima-CO2-Thema“ profitieren.
Insgesamt vermittelte die Konferenz eine positive Stimmung, die auch auf die Hanf-Projekte im Land Brandenburg ausstrahlen wird. Die Koordinierungsstelle am ILU wird gemeinsam mit der Netzwerkstelle Nachwachsende Rohstoffe, die beim Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) angesiedelt ist, die Thematik Hanf im Land Brandenburg weiter befördern.