Wasser muss in der Landschaft gehalten werden

Am 22. Februar 2023 fand in Seddin, südlich von Potsdam, eine Tagung zum Wasserrückhalt in der Landwirtschaft statt. Die rund 120 Teilnehmer diskutierten zahlreiche Herausforderungen, die der Klimawandel für den Umgang mit der Ressource Wasser mit sich bringt.

Nachdem sich Jahrhunderte lang die Menschen mühten, zusätzliches Acker- und Grünland durch Entwässerungsmaßnahmen zu gewinnen, stehen wir heute vor neuen Herausforderungen: Zunehmende Frühjahrstrockenheit, Wassermangel während der Hauptwachstumszeit im Sommer, sinkende Grundwasserspiegel und verlandende Seen sind Anzeichen des Wassermangels in Brandenburg. Das heißt: Das vorhandene Wasser muss gezielter auf den Flächen gehalten werden. Hier ist ein grundlegender Wechsel nötig, weg von einer möglichst schnellen Entwässerung durch Drainagen und Gräben, hin zu einem Rückhalt des Wassers auf den Flächen.

Die Tagung des NetzwerkWasserAgri, durchgeführt von der Projektentwicklungsgesellschaft Klimapraxis mit Unterstützung des Instituts für Lebensmittel- und Umweltforschung (ILU), drehte sich um die Frage: Wie wirken sich die alten Entwässerungssysteme heute auf die Landschaft und deren Bewirtschaftung aus? Wie können Drainagen, Schöpfwerke, Vorfluter oder Gräben reguliert und rückgebaut werden, um das heute dringend benötigte Wasser in der Landschaft und somit der Landwirtschaft zu halten? Und wie könnte diese komplexe Aufgabe, die viele Interessen berührt, angegangen werden? Die Tagung ließ Experten und Expertinnen aus Praxis, Verwaltung, Wissenschaft und Politik zu Wort kommen und gab Raum für den Austausch untereinander.

Eine kleine Ausstellung zeigte zudem die Geschichte der Melioration und gab einen Ausblick auf zukünftige Lösungen. So wurden das Konzept der Klimalandschaften erläutert und der Beitrag von Agroforstsystemen an dem komplexen Thema vorgestellt.

Ergebnisse aus dieser Veranstaltung gibt es unter anderem hier.

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