Ziel ist die Entwicklung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Bioökonomie im ländlichen Raum. Die Biologisierung der Wirtschaft, also der Einsatz von biologischen Innovationen in Produktionsprozessen, kann zu einer Wertschöpfung beitragen und die Produktivität von landwirtschaftlichen Produktionsstätten nachhaltig intensivieren. Nachhaltigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit stehen dabei nicht im Widerspruch zueinander, sondern sind komplementär. Darunter fällt etwa die effiziente Verwendung biologischer, nachwachsender Ressourcen in der Produktion zur Erzeugung nachhaltigerer Produkte mit hohem Wert. Herauszustellen sind dabei insbesondere neue, alternative Verfahren zur Rest- und Nebenstromverwertung integriert in existierende Wertschöpfungsketten.

Die Arbeiten zielen darauf ab, eine nachhaltige, ressourcenschonende Technologie zur Umwandlung von pflanzlichen Nebenströmen in verwertbare Komponenten (insbesondere proteinreiche Algenbiomasse) in unmittelbarer Nähe zu landwirtschaftlichen Betrieben zu pilotieren. Es sollen Nebenströme aus der Gemüseproduktion über die Hydrolyse und Verwendung des Hydrolysats als Nährstoffquelle für heterogene Mikroalgen (Galdieria sulphuraria und Euglena gracilis) verwertet werden. Der zukünftige Einsatz des Verfahrens liegt in der Produktion proteinreicher Algenbiomasse, welche vor Ort durch die involvierten Landwirte Eberhard Schulte-Siering und Ralf Schröder aus Niedersachsen als Futtermittel in der Rinder- und Schweinemast genutzt oder an Externe verkauft werden kann.

Es wird erwartet, dass die dezentrale Verwertung lange Transportwege minimiert und bessere CO2-Bilanzen der Endprodukte erzielt werden können. Im Sinne der Bioökonomie lässt sich somit die CO2-effiziente Produktion von proteinreicher Algenbiomasse umsetzen. Die Klimagasbildung wird weiterhin durch die geringere Verwendung fossiler Kraftstoffe und den priorisierten Einsatz von vor Ort produzierter Biomasse positiv beeinflusst. Klimarelevante Emissionen sind praktisch nicht zu erwarten.

Die Landwirte Eberhard Schulte-Siering und Ralf Schröder sowie das DIL und das ILU arbeiten daran das Verfahren bestehend aus Hydrolyse der pflanzlichen Nebenströme, Algenkultivierung und Biomasseernte zu pilotieren und in den Betriebsablauf sowie Routine landwirtschaftlicher Betriebe zu integrieren.