ATB-Projekt: PaludiKult

Nachhaltige Kultursubstrate aus Faserstoffen

Als Paludikultur wird eine Bewirtschaftung nasser Mooren bezeichnet. Diese Bewirtschaftungsform ist vorrangig auf wiedervernässte Moorböden ausgerichtet. Zum Anbau eignen sich nachwachsende Rohstoffe wie Schilf, Röhricht, Großseggenried, Torfmoose oder Schwarzerlen. 

Im Projekt PaludiKult des Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) erproben Wissenschaftler Faserstoff für Kultursubstrate aus Paludibiomasse herzustellen. Das Ziel ist, Torf als Kultursubstrat zu ersetzen. Hierfür werden mit Partnern aus Landwirtschaft, Forschung und Substratindustrie die standort- und artenspezifischen Biomassepotenziale in den Modellregionen Rhinluch und Biosphärenereservat Spreewald ermittelt. Zudem entwickeln die Partner Verfahrensketten für die ganzjährige Rohstoffbereitstellung und erforschen die Rohstoffeigenschaften, mögliche Lagerprozessen und Produktanforderungen.  

 

Thermomechanischer Biomasseaufschluss 

Schwerpunkt der Arbeiten ist insbesondere die Weiterentwicklung des Wirkprinzips des thermomechanischen Biomasseaufschlusses mittels Extruder und Scheibenmühle für die energieeffiziente Zerfaserung von Paludibiomasse. Gleichzeitig wird der Rohstoff mit einer gesteuerten Druck-Temperatur-Behandlung Hygienisiert. Die erzeugten Faserstoffe und weitere Substratkomponenten wie Kompost werden hinsichtlich ihrer physikalisch-hydrologischen, biologischen und chemischen Eigenschaften detailliert untersucht. Zunächst erproben die Männer und Frauen des ATB die Prozesse im Technikumsmaßstab, später unter Praxisbedingungen optimiert. Die Praxisüberführung der Ergebnisse wird durch einen Praktiker-Leitfaden unterstützt. Ergänzende Analysen im Bereich des Paludikulturanbaus zu Bewirtschaftungsintensität, Biodiversität und Hydrologie sollen weitere fundierte Aussagen zu den Umweltwirkungen und Kosten der im Projekt entwickelten Verfahrenslinie für die regionale Herstellung torffreier Kultursubstrate liefern. 

Dieses Projekt wurde mitinitiiert von die Koordinierungsstelle am ILU, die das Projekt weiter unterstützt, beispielsweise durch Öffentlichkeitsarbeit. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg (MLUK).  

Quelle für diesen Text: ATB-Projektantrag 

PROJEKTLAUFZEIT:

01.12.2021 - 31.12.2024

PROJEKTFÖRDERUNG:

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg (MLUK)

FÖRDERKENNZEICHEN:

entfällt

PROJEKTLEITUNG:

Dr.-Ing. Ralf Pecenka, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB)

KOOPERATIONSPARTNER:

Landwirtschaftsbetrieb (Moorhof Petri, Rhinluch), Biosphärenreservat Spreewald (BR Spreewald, Lübbenau), Landwirte der Region, Störk GmbH