Alleen im Klimawandel

LVGA-Projekt: Alleen im Klimawandel

Anpassung der Brandenburger Alleen an Trockenheit und Starkregen

Brandenburg verfügt bundesweit über den größten Alleenbestand an öffentlichen Straßen. Das Land ist stark geprägt von unzähligen Baumreihen entlang großer und kleiner Straßen. Dieser Bestand ist allerdings stark gefährdet – unter anderem aufgrund des Klimawandels: Viele gängige Baumarten leiden, gerade auch Neuanpflanzungen, unter Trockenheit, Hitze, Sturm, Starkregenereignissen oder an Schädlingen und Krankheiten. Alleen verschwinden aber zusätzlich durch zum Beispiel Fällungen für Baumaßnahmen. Derzeit fallen in Brandenburg mehr Bäume aus, als nachgepflanzt werden.

Doch die ökologisch wertvollen Strukturen gilt es zu erhalten. Für Brandenburg existiert ein Alleenkonzept für Verkehr und Landschaften. Um dieses Konzept umzusetzen und intakte Alleenstrukturen unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen zu erhalten und weiterzuentwickeln, braucht es geeignete Alleebaumarten. Ebenso sind Handlungsempfehlungen für die gärtnerische Praxis nötig, wie für die Auswahl der Bäume, deren Anzucht sowie Pflanzung und Pflege, gestützt durch praxisrelevante Versuche.

Alleen im Klimawandel

Brandenburg benötigt also gesunde und stresstolerante Alleebaumarten in großer Zahl, um sie entlang der Straßen nachzupflanzen. Die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. (LVGA) will deshalb mit diesem Projekt in Praxisversuchen mit klimaresistenten Alleebäume Erfahrungen sammeln. Hierfür werden unterschiedliche Baumarten und Sorten in vier Versuchsanordnungen gepflanzt und gepflegt, um daraus Empfehlungen für die Praxis zu erarbeiten. Dabei arbeiten die Forscher auch mit unterschiedlichen Pflanzsubstraten und sowohl extensiverer als auch intensiver Jungbaumpflege. Ausgewählte Baumarten werden im Rahmen eines Ringversuchs auch bei Praxispartnern aufgepflanzt, die Daten fließen in die Gesamtauswertung ein. Besonderes Augenmerk liegt bei den Versuchen auf Artenvielfalt, Baumgesundheit und Klimatoleranz. 

Zugleich entsteht so ein Lehr- und Sichtungsgarten, der Praktikern aus Baumschulen und Garten- und Landschaftsbaubetrieben als Hilfe dient, passende Baumarten zu wählen. Zudem wird es Führungen, Symposien und Schulungen durch die LVGA geben. Dabei können die Themen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Artenvielfalt durch die Bildungsangebote der LVGA in der Praxis verankert werden. Die LVGA wird mit dem Lehr- und Sichtungsgarten zur Schnittstelle: Zum einen zu den Gärtnereien und Baumschulen, zum anderen zu Planungsbüros, Garten- und Landschaftsbauunternehmen und den Entscheidungsträgern und Kommunen im Land Brandenburg. 

Dieses Projekt wurde mitinitiiert von die Koordinierungsstelle am ILU, die das Projekt weiter unterstützt, beispielsweise durch Öffentlichkeitsarbeit. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg (MLUK).  

Quelle für diesen Text: LVGA-Projektantrag 

PROJEKTLAUFZEIT:

01.09.2021 – 31.12.2024

PROJEKTFÖRDERUNG:

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg (MLUK)

FÖRDERKENNZEICHEN:

entfällt

PROJEKTLEITUNG:

Daniel Kaiser

KOOPERATIONSPARTNER:

Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V., Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg e. V., ARBOR revital – Praxispartner, Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, Dezernat 47 - Grundsatzangelegenheiten Umweltschutz und Landschaftspflege