Druppenbild der Teilnehmer der Getreidetagung des VERN in Raben 2025. Foto: Jil Heller

Erfolgreiche 10. VERN-Getreidetagung in Raben/Fläming

Am 13. und 14. November 2025 fand die 10. Fachtagung des VERN e.V. unter dem Motto „Vielfalt gemeinsam gestalten – Historische Getreidesorten im Dialog zwischen Forschung, Praxis und Züchtung“ statt. Rund 30 Interessierte – teils persönlich vor Ort, teils online zugeschaltet – nahmen an der Veranstaltung teil.

Die zweitägige Tagung bot ein vielfältiges Programm mit praxisnahen Berichten, aktuellen Forschungsergebnissen sowie Diskussionen zu Themen wie Saatgutrecht, Saatgutnachbau, Erhaltungszüchtung und Nutzung alter Getreidesorten.

Inhalte und Schwerpunkte

Am ersten Tag stand das Themenfeld Saatgutrecht im Mittelpunkt: Fachleute vom Bundessortenamt sowie Vertreter der Saatgutnachbau-Initiativen gaben Einblicke in die laufende Novellierung des EU-Saatgutrechts und die politischen sowie rechtlichen Diskussionen rund um den Nachbau von Pflanz- und Saatgut.

Weitere Beiträge befassten sich mit der Zusammenarbeit zwischen Genbanken und On-Farm-Erhaltung sowie mit partizipativen Ansätzen der Erhaltung historischer Getreidesorten – etwa in Wasserschutzgebieten, in der Bildungsarbeit von Freilichtmuseen oder durch Bürgerprojekte wie das Faserleinsorten-Projekt „1qm Lein“.

Am zweiten Tag rückte die Sortenpflege und -nutzung landwirtschaftlicher Arten stärker in den Fokus: Themen waren unter anderem:

  • die Wertschöpfung regionaler Braugerste
  • Erfahrungen mit dem Förderprogramm KULAP ab 2026
  • Rispenhirse als klimaangepasste Alterantivkultur im Rahmen des Projekts „Hirse in Brandenburg (HiB)“
  • Außerdem wurden Ergebnisse aus Studierenden-Arbeiten zu Langzeitversuchen im Vergleich von historischen zu modernen Winterroggensorten auf der Lehr- & Forschungsstation der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde präsentiert.

Bedeutung und Ausblick

Mit der 10. Getreidetagung setzte der VERN e.V. einen wichtigen Impuls für den bundesweiten Austausch zwischen Forschung, Züchtung, Praxis und Verbrauchern. Die Veranstaltung unterstreicht das Engagement für den Erhalt landwirtschaftlicher Vielfalt und die Reaktivierung historischer und seltener Getreidesorten – gerade in Zeiten klimatischer Herausforderungen und der zunehmenden Homogenisierung moderner Landwirtschaft.

Erstmals wurde die Tagung hybrid durchgeführt, wodurch Interessierte aus ganz Deutschland – nicht nur vor Ort, sondern auch digital – teilnehmen konnten. Damit wurde einer breiteren Öffentlichkeit der Zugang zu Informationen und Diskussionen rund um nachhaltige Saatguterhaltung ermöglicht.

Praxiserfahrungen, projektbezogene Erkenntnisse und Dialoge werden auch nach der Tagung nachwirken – etwa durch künftige Kooperationen, Saatgutnachbau, Verarbeitung und Verbreitung alter Sorten.

Eine Zusammenfassung der Beiträge sowie Kurzfassungen der Vorträge werden in Kürze auf der Webseite des VERN e.V. veröffentlicht.

Share This Story, Choose Your Platform!